Heute veröffentliche ich, natürlich mit ihrem Einverständnis, den fast Haiku-kurzen, aber sehr feinen Text einer Freundin, die unter dem Pseudonym Sophia Luna schreibt. Falls ich noch die Erlaubnis zur Veröffentlichung für weitere Texte von ihr erhalte, werde ich sie auch hier anfügen.
Hier kommt jedenfalls erst einmal …

Seelenfänger
(von Sophia Luna)

Geflochten aus dem seidenen Haar eines Engels,
verwoben zu einem Schicksalsnetz.

Seelenfänger.

Eine Muschel, halb geöffnet,
schimmert im Licht der Erkenntnis.

Ich erwache – und trage einen Stein bei mir,
er ist kohlrabenschwarz wie die Nacht.

Die Nacht, sie ist schwanger mit der Sehnsucht
und ihren vielen Träumen.

Seelenfänger.

Und hier Nummer zwei – der Liebesbrief:

Der Liebesbrief
(von Sophia Luna)

Rastlose Zeilen …
Sehnsucht, honigsüß –
und doch schwer wie Blei.

Unbeantwortet liegt er da,
voll mit Klecksen
aus der Tinte der Verzweiflung.

Gehetzte Gefühle suchen Sinn
in fragwürdigen Geschichten,
die das Leben schrieb.

Liebesbrief –
Schmerz und Lust vereinen sich
zu unerfüllten Träumen.

Liebesbrief.