Die Geister der Nacht kommen mit der Dunkelheit, mit dem Zeitpunkt, wenn wir im Bett liegen und plötzlich alles, was uns beschäftigt, groß und problematisch erscheint.

Die Stille, die Dunkelheit, das Fehlen vieler Reize, geben den Dingen oft zu viel Raum.

Wenn es nur uns und das Bett gibt, wir nicht schlafen können.

Dann werden Gedanken im Kopf zu Monstern – und das Teufelchen frisst das Engelchen auf.

Dann werden rationale Dinge zu irrationalen Ängsten, die unbesiegbar scheinen – wie uneinnehmbare Festungen, die ihre Zugbrücke hochgezogen haben. 

Die Nacht hat aber auch ihre schönen Seiten.

Die Ruhe, die samtige Dunkelheit.

Zeit, in einem gemütlichen, kuscheligen Bett zu liegen, sich zu erholen.

Körper, Geist und Seele zu regenerieren.

Der Mond, die funkelnden Sterne.

Eigentlich.

Doch wenn der Geist keine Ruhe gibt, das Hamsterrad der Gedanken sich dreht, beeinträchtigt das auch die Seele, auch den Körper.

Wir wollen es anderen Recht machen, das ist oft das größte im Leben vorherrschende Problem.

Fürchten uns vor Zurückweisung, Alleinsein, Verlust von Liebe.

Dabei malen wir viel zu oft schwarz, dramatisieren unabsichtlich.

Und dann geht gar nichts mehr.

Wir können uns Gedanken, Fragen, Sorgen oder Einfälle ja für den nächsten Tag auf einem bereitliegenden Zettel notieren.

Kehren wir zurück, zur samtigen Dunkelheit der Nacht.

Zum Licht der Sterne.

Zu den Naturgeräuschen.

Dies haben Menschen und Tiere seit Anbeginn der Zeit gehört und gesehen.

Die Menschen früher draußen, am Lagerfeuer.

Wie viel sicherer und gemütlicher wir doch jetzt in unseren Betten liegen können!

Es ist nicht leicht, aber erstrebenswert. 

Vielleicht – ab und zu – und vielleicht irgendwann auch öfter – kann es gelingen, dadurch Frieden zu finden.