Eine Hundenase ist manchmal alles, was ich will – alles, was ich brauche.
Wenn ich sie nur anschaue, erfreue ich mich an der intensiv schwarzen oder braunen Farbe und der im Verhältnis zum Hundegesicht meist schieren Größe.
Ich freue mich darüber, dass im Vergleich zu einigen anderen Tiernasen die Nasenlöcher etwas höher sitzen und dazwischen – wie bei manchen Knöpfen – eine süße kleine Furche verläuft. Knopfnase.
Und ich erfreue mich daran, wie sie glänzt und sogar in der Sonne glitzert, wenn sie nass ist und matt-intensiv aussieht, wenn sie trocken ist.
Wie sie sich dann auch entweder nass und warm, nass und kalt oder trocken und warm anfühlt …
Wenn ich davon angestupst und vom jeweiligen fellbewährten Besitzer vollkommen vereinnahmt werde, ist dies einer der seltenen Momente, in denen ich wirklich alles um mich herum vergesse.
Wie zart sich die feinen Härchen an der sensiblen Stelle oben zwischen Nase und Fell anfühlen!
Und wenn ich sanft bin und der Hund ruhig ist und mir vertraut, darf ich vielleicht sogar ganz vorsichtig darüber streicheln.
Wenn ich den Kopf herunterbeuge und an der Ohrmuschel angeschnuppert werde, jagen mir die nasse Nase und der schnuppernde Atem des Hundes einen Schauder über den Rücken, kitzeln mich – und ich muss lachen, was ihn meist erst recht zu wilden Liebesbekundungen animiert.
Ich höre das laute und aufgeregte Schnupper-Geräusch direkt am Ohr und es gibt in diesem Moment nichts Schöneres für mich.
Natürlich muss ich dann aufpassen, im Gesicht nicht vollkommen von nassen Hundeküssen übersät zu werden.
Ich liebe dieses Schnupper-Geräusch, vor allem eben ganz nah am Ohr.
Oder wenn ich den Hund beim Schnuppern beobachte und sehe, wie die süße Knopfnase sich bläht und bewegt – und die tausend gut sichtbaren Zellen wahrnehme, aus denen sie besteht.
Dann frage ich mich: Kann man sich in eine Nase verlieben?
Und ich denke, die Antwort lautet ja.