Es passiert nicht oft, dass man sich wirklich verliebt. Und echte Liebe zu finden, das ist noch seltener.

Gerade Frauen wünschen sich allerdings – abgesehen vom richtigen Partner – ganz oft, eine Hochzeit zu erleben. Beginnend vom Kleinmädchentraum dieser wunderschönen Zeremonie begleitet sie diese Sehnsucht teils ein Leben lang.
Vielleicht gibt es aber auch den richtigen Partner, und man will oder kann aus bestimmten Gründen nicht heiraten.

Heute beschäftigen wir uns mit … Sologamie.
Aber was ist das überhaupt? Von Mono-, Bi- oder Polygamie haben wir ja alle schon gehört. Aber Sologamie? Das sagt Wikipedia dazu:
Sologamie (von altgr. lateinisch solus „allein“ und γάμος gamos „Ehe“) ist die Heirat mit sich selbst. Ein alternativer Begriff ist Selbstheirat. Rechtlich ist eine solche Heirat weder in Europa noch in Nordamerika anerkannt.

Eines der im Internet beschriebenen Beispiele ist die Italienerin Laura Mesi, die unbedingt vor ihrem 40. Geburtstag heiraten wollte, aber noch keinen Traummann in Sicht hatte:

Welt.de – Liebestrend Sologamie
sowie https://youtu.be/l1DY3BlGVeU

Ein guter Grund dafür ist, einmal im Leben eine solche Feierlichkeit erleben zu wollen. Auch, wenn man zum Beispiel (gerade) Single ist. Es geht nicht um Legalisierung oder Zweck, sondern um den Zauber und das Besondere der Zeremonie an sich.
Wenn man so etwas ausrichtet, sollte man aber wirklich aufpassen, dass es aus den richtigen Gründen geschieht.

Und was soll man eigentlich konkret feiern, wenn nicht die Vermählung, die Tatsache, offiziell Mann und Frau, Frau und Frau oder Mann und Mann zu sein?
Wie wäre es damit: Den Entschluss, sich selbst treu zu sein und zu bleiben, sich mit dem anzunehmen, was einen ausmacht – und sich gut zu behandeln?

Ich habe mir die Mühe gemacht, für diejenigen, die es ausprobieren möchten, einige Ideen für eine solche Feier zusammenzutragen.
Angelehnt ist das ganze an eine freie Trauung, zu der viele Beispiele im Internet zu finden sind.

Nachfolgend ein möglicher Ablauf, den du mit ein paar Gästen zusammen erleben kannst:
Die Variante ist ausgelegt für einen frühlingshaften oder sommerlichen Tag mit gutem Wetter und einer Örtlichkeit mit Garten. Man kann sie allerdings auf jede erdenkliche Weise anpassen oder auch abgewandelt nach drinnen verlegen:

  • Vorbereitung
    Gemischte Blumen beim Blumenladen kaufen oder einen großen Strauß Wiesenblumen sammeln, daraus ein Herz oder einen Kreis im Garten in der Wiese legen. Einen Tisch mit hübscher Decke daneben aufstellen. Tischdeko: Gemischte Blumen in Sektgläsern, dazwischen Perlenrispen anordnen. Einen gekauften Ring dazulegen (hübsch drapiert, vielleicht auf einem kleinen Kissen).
  • Einzug
    Dein „Walk of Fame“ vom Ankleideraum zum Tisch im Garten.
    Dazu die klassische Musik abspielen: Mendelssohns Hochzeitsmarsch (z. B. über YouTube)
  • Geschichte, Definition
    Skript vorbereiten und von diesem ablesen (oder auswendig lernen):
    „Eine Hochzeitsfeierlichkeit war schon von Kind an mein Traum – eine eigene: Einen Tag lang Prinzessin sein, mit tollem Kleid und allem, was dazugehört. Doch wie kann man allein einen Traum erleben, der normalerweise nur zu zweit realisierbar ist? Nach der Lektüre eines Artikels zum Thema Sologamie beschloss ich, so viel wie möglich davon zu verwirklichen, wie möglich. Und heute erlebe ich hier die gewünschte Feier.“
    Danach wieder einen Song abspielen: Beispielsweise Fallin‘ for you (Colbie Caillat)
  • Gedächtnismoment
    „Zunächst ein Gedächtnismoment für unsere Verstorbenen: Ich bin dankbar für diese Lebewesen, die so nahe und kostbar waren und entrissen wurden aus unserer Welt. Ich danke für alle Liebe, die von ihnen ausgegangen ist und für alles, was sie für uns getan haben; dass sie für uns das Kostbarste waren. Ich wünsche mir, dass wir alle, die ihnen nahe waren, gerade wegen ihres Fehlens tiefer miteinander verbunden sind.“
    Song danach: I know you by heart (Eva Cassidy)
  • Versprechen
    „Es folgt das Versprechen: Ich bin hierhergekommen, um einen Bund der Treue zu schließen: Ich will mir selbst mit Authentizität und Mut treu sein – und für mich sorgen, als wäre ich die Liebe meines Lebens, um die Dichterin Clara Louise zu zitieren. Ich bin bereit, diese oberflächlich einfache, aber ganz und gar nicht leichte Aufgabe zu erfüllen. Ich bin frei.“
    Musik: Lucky (Jason Mraz & Colbie Caillat)
  • Ring
    Ring vom Tisch hochnehmen und sprechen: „Ich nehme mich an mit allem, was mich ausmacht.“
    Ring anstecken. „Ich trage diesen Ring als Zeichen von Selbst-Liebe und Treue. Was versprochen wird, darf nicht gebrochen werden, sondern soll für immer bestehen. Hiermit erkläre ich mich als mit diesem Entschluss vermählt.“
    Musik: Songbird (Eva Cassidy)
  • Entzünden einer Kerze, Abschluss
    „Als Besiegelung und Segnung des Ganzen entzünde ich diese Kerze. Möge sie für immer nicht nur in meinem, sondern in unser aller Herzen brennen und uns daran erinnern, dass wir im Grunde gut sind, so wie wir sind. Damit schließe ich die Zeremonie ab.“
    Entzünden einer gekauften Kerze, auf dem Tisch aufstellen.
    Musik: Bubbly (Colbie Caillat)

Weiter geht’s folgendermaßen:

Nach dem Abschluss der Zeremonie kann man mit Sekt oder einem anderen Drink anstoßen, dessen Gläser zum Beispiel auf Spießchen steckende Himbeeren zieren. Als Torte passt dazu ein wunderschönes zweistöckiges und toll verziertes Exemplar (über Deine Torte besorgen).

Lasst Herzchen-Luftballons (samt Karten zur Rücksendung durch den Finder) ihren Weg in den Himmel finden (Ballons und Ballonflugkarten: Luftballon-Markt – Achtung: Wenn man Flugkarten verwendet, muss vorher zu Hause noch Helium nachgefüllt werden, damit die Ballons abheben können!). Durch individuelle Musik, Gespräche, Spiele, funkensprühende Wunderkerzen (Wunderkerzen mit Karten: Herzpost Wunderkerzen) und Goldfontänen (Gold- / Eisfontänen: Crazy Bomber) kann man die kleine Feier noch veredeln.

Vielleicht gibt es ja später noch beim ortsansässigen Italiener, Griechen oder dergleichen bestelltes Essen – oder selbst zubereitetes? Perfekt ist auch, bei sommerlichem Wetter einfach im Garten zu grillen.

Natürlich darf die obligatorische Fahrt / Unternehmung hinterher nicht fehlen – du kannst / ihr könnt zum Beispiel einen Wellness-Tag in einer Therme verbringen oder einen botanischen Garten besuchen.

Aus den Fotos von Feier (plus Ausflug) kann man außerdem ein tolles Fotobuch gestalten (Fotoparadies).
Eine weitere sinnige Idee ist es, anschließend eine Patenschaft zu übernehmen, zum Beispiel im Tierheim oder für ein Kind.

Weitere hilfreiche Links:

Fazit:
Eine merkwürdige, die Geister scheidende, irgendwie verrückte Sache – das Umsetzen in einen persönlichen Kontext – und man erlebt vielleicht etwas sehr Schönes.
Also: Wem‘s Spaß macht – warum nicht? Man soll ja bekanntlich tun, was glücklich macht, egal, wie andere darüber denken! Mutig finde ich es definitiv.

Laura ist übrigens nicht die einzige, die dies gefeiert hat – allerdings sind die Gründe unterschiedliche: 


In diesem Sinne: Bis bald 🙂