Es ist Nacht, ich stehe draußen in meinem Garten.
Es ist eisig kalt, fast Winter.
Ich mag diese eisige Kälte und trage keine Jacke.
Ich atme tief, tief, tiiiiieeef,
meine Lunge bläht und weitet sich, bis mir schwindelig ist.
Ich sehe den Hauch meines eisigen Atems,
schließe die Augen und genieße,
bis ich eiskalt bin – innen und außen.
Ein Käuzchen schreit, irgendwo raschelt es.
Nur der Mond erkennt mich hier.
Nur wir beide wissen, was die Nacht mit mir macht.
Sie verwandelt mich, dieses äußerlich so kalte Wesen!
Sie weiß, warum es mich nicht friert.
Wenn du genau hinschaust, siehst du es …
Langsam siehst du unter diesem silberblauen, eisblauen Wall
das orangerote Licht in mir glühen, das immer größer wird,
immer stärker, wenn du nur hinschaust.
Wenn du es nur willst, werd‘ ich’s dir zeigen.
Nur ein Wimpernschlag, ein Nicken – ich bin schnell bereit!
Ich zeige dir, wer ich in mir wirklich bin …
… denn ich bin auch die, die unterwegs ist in der Nacht.
Ich bin die, die dies und auch mal jenes macht.
Ich bin die, die sich nach Liebe sehnt –
und dafür nichts lässt unerwähnt.
Ich zieh‘ aus in der dunklen Kühle,
genieße den Rausch der verbot‘nen Gefühle.
Wer bin ich heut‘, wer bin ich morgen?
Die Nacht verschluckt sie, alle meine Sorgen.
Schau genau hin: Dann siehst du, wer ich wirklich bin …
Wonach mir des Nachts steht der Sinn!
Wenn du mich berührst, dann schmilzt es, dieses Eis,
dann verbrennst du dich, denn in mir ist es glühend heiß.
Dann nehme ich dir deinen Verstand –
nur durch die Berührung meiner Hand!
Wenn du genau schaust, siehst du, was nicht jeder weiß:
Du siehst es brennen, dieses lodernd helle, heiße Feuer unterm Eis.