Es folgt ein Text, mit dem ich an einem Wettbewerb des Sarturia-Verlages (http://www.sarturia.com/beziehungen/) teilgenommen habe.

Beziehungs-Weise

Und dann, eines Tages, war Clem einfach weg.

Von jetzt auf gleich und für Julietta völlig ohne Vorwarnung.

„Ah. Ich wusste doch, dass englischer Landadel nur nach außen hin Manieren hat“, stellte ihre Mutter, die immer am Zweifeln war, trocken fest. Ihr Vater sagte gar nichts.

Das war der Grund, warum Julietta so lange mit dem Anruf bei ihren Eltern gezögert und sich erst drei Tage zu Hause dem heulenden Elend hingegeben hatte – nur begleitet von ihrer Nachbarin und Freundin Sarah.

„Zum Glück hast du die Wohnung noch nicht aufgegeben!“, hatte Sarah gemeint, als sie auf dem Sofa saßen und Julietta sich schnäuzte. Sie spielte darauf an, dass das verlobte Paar zwar auf Wohnungssuche, aber noch nicht fündig geworden war. Und langsam wurde Julietta auch wütend, wenn sie daran dachte, dass dies gewiss nicht an ihr gelegen hatte. Zwei der in den letzten Wochen besichtigten Wohnungen hätte sie für wirklich gut befunden – für sie beide!

Clem hatte jedoch ganz untypisch gezögert. „Nee, schau doch mal, wie weit ich von hier zur Arbeit habe!“ und „Diese Mauern kühlen im Winter bestimmt ganz schnell aus!“ waren einige der Argumente für seine Zweifel, doch Julietta fand, dass er übertrieb. Sie hatte allerdings nichts gesagt, nur genickt und sich eingeredet, dass es eben nicht so leicht war, das für beide passende Objekt zu finden.

„Komm, wir suchen weiter, Goldlöckchen!“ hatte Clem dann mit einem seiner typischen schiefen Grinsen gemeint und ihr in die lockige, lange blonde Haarmähne gefasst, während seine andere Hand die karierte Schiebermütze, die er manchmal als einziges Zugeständnis an seine Herkunft trug, auf seinem Kopf geraderückte.

Clem wohnte am anderen Ende der Stadt und Julietta hatte ihn nicht mehr aufgesucht, seit er sich in einem feigen Telefonanruf Knall auf Fall von ihr getrennt hatte. Er hatte in diesem behauptet, er liebe sie nicht mehr, doch etwas in ihr konnte das instinktiv nicht glauben. Sie war so schockiert gewesen, dass sie einfach aufgelegt hatte, und nun stand sie vor Clems Tür – geschminkt, zurechtgemacht und mit einer Schachtel in der Hand, in der sich seine Habseligkeiten befanden, die in ihrer Wohnung herumgelegen hatten. Ihre Hände schwitzten und sie hatte Angst, dass die Kiste einfach zu Boden rutschte, also stellte sie sie ab und drückte die Klingel, die als melodischer Gong im Inneren der hellen Zwei-Zimmer-Wohnung erklang.

Was wollte sie? Ihn zurück, schrie ihr Herz. Natürlich schrie es das. Sie hatte Clem geliebt, tat es immer noch. Sie wollte einfach, dass er sagte: Das war ein Missverständnis, Goldlöckchen, es tut mir leid. Ich hatte einfach plötzlich so eine Art Lampenfieber wegen der Hochzeit!

Immerhin hatten sie vor drei Wochen offiziell mit den Vorbereitungen begonnen. Sie hatten noch keinen Termin beim Standesamt, aber die Dinge waren ins Rollen geraten. Und Julietta trug seit einem halben Jahr Clems Ring an ihrer linken Hand, den er ihr bei einem romantischen Ausflug in die Berge angesteckt hatte.

Dennoch hatte sie die Kiste mit seinen Sachen dabei. Wenn das hier wirklich das Ende sein sollte, hielt sie es nicht aus, ihn noch ein weiteres Mal zu sehen. Hoffentlich hatte er dann auch ihre Sachen bereits gepackt!

Und als die Tür sich öffnete, verstand Julietta so einiges: Da stand nicht Clem, sondern Ken. Ein früherer Studienfreund ihres Verlobten, der in der letzten Zeit plötzlich wieder aus dem Ausland aufgetaucht war und von da ab häufig zu Besuch kam. Sie hatte sich nichts dabei gedacht – warum auch? Allerdings öffnete er ihr jetzt die Türe – nur mit Boxershorts bekleidet. Julietta nahm wahr, dass hinter ihm, im Flur, Kleidung auf dem Boden lag, während aus dem Schlafzimmer Clems Stimme drang: „Wer ist es denn?“

Sie wartete nicht ab, bis der verdutzte Ken sie gegrüßt hatte und Clem aus dem Schlafzimmer aufgetaucht war, sondern drehte sich mit einem gurgelnden Laut des Entsetzens auf dem Absatz um und rannte davon. Hinter ihr hörte sie noch Kens Stimme. „Julietta!“

Tränenblind lief Julietta durch die Stadt nach Hause, wo sie die Haustür hinter sich zuknallte und laut schluchzend an dieser herunter und zu Boden rutschte. Stoßweise drangen die Schluchzer aus ihrer Kehle, sie war vollkommen geschockt. Sie würgte trocken, bekam fast keine Luft mehr, konnte all das nicht glauben. Clem hatte nie erwähnt, dass er auch auf Männer stand. Oder war das neu? Sie wusste nur von seinen früheren Beziehungen mit Frauen. Doch hier ging es vor allem darum, dass es keine Chance mehr gab für sie und ihre vermeintliche große Liebe. Clem hatte jemand anderen. Und da es sich schockierenderweise auch noch um einen Mann handelte, konnte sie nicht einmal konkurrieren.

Irgendwann schlief Julietta, zusammengerollt wie ein Embryo, auf dem Teppich im Flur ein, völlig erschöpft von allem, was war.

Sie erzählte nur Sarah, was passiert war. Vor den Kollegen in dem Modeatelier, in dem sie arbeitete und der Familie schämte sie sich zu sehr, um die Wahrheit zu sagen. Kurz angebunden verkündete sie nur, dass ihr Verlobter die Verlobung gelöst, sich getrennt hatte.

Es war schon schwer genug, nicht die ganze Zeit zu weinen. Es war anstrengend – ihr Körper schmerzte manchmal, als sei sie einen Halbmarathon gelaufen.

Und sie wurde noch einmal Zeuge von Clems Feigheit, die sie zuvor nicht hatte wahrhaben wollen: Er sendete auch ihre Habseligkeiten, die sich noch bei ihm befanden (und das waren nicht gerade wenige), zurück. Per DHL, ohne jeglichen persönlichen Kontakt. Obenauf befand sich in dem Karton nur eine Karte, auf der stand: „Es tut mir leid.“

Julietta weinte und warf die Karte in den Müll. Den Karton schob sie mit dem Fuß hinter einen Sessel im Schlafzimmer, sie brachte es nicht über sich, ihn zu öffnen, noch nicht.

Ihr Kater Barista kam zu ihr und kuschelte sich mit seinem weichen, kaffeebraunen Körper an sie. Aus grünen Augen sah er sie verständnisvoll an, und sie war froh, dass ihr wenigstens dieser Mann geblieben war, während sie ihn in den Arm nahm und ihre blonden Locken, mit denen er gerne spielte, sich über ihn ergossen.

Die Wochen vergingen. Dann rief das Brautmodehaus an – das Hochzeitskleid, das sie damals als eine der ersten Amtshandlungen ausgesucht hatte, wäre in ihrer bestellten Größe eingetroffen. Ob sie schon einen Hochzeitstermin wisse und man davon ausgehend einen Termin zum Abstecken vereinbaren könne?

Perplex und unfähig, die Dinge klarzustellen, vertröstete sie erst einmal die Verkäuferin darauf, dass sie sich in den nächsten Tagen noch einmal melden würde, und legte auf. Schmerz wallte in Julietta auf und sie hatte das Gefühl, er war in diesem Moment so scharf, dass er über ihre physischen Grenzen hinaus strahlte.

Spätestens mit 30 hatte sie heiraten wollen, das hatte sie sich einmal insgeheim gesagt. Und dieser Geburtstag stand bei ihr … nächste Woche an. Sie wollte es nicht auf Biegen und Brechen, es war einfach ein geheimer Wunsch gewesen, und zufälligerweise hätte es sich mit Clem so ergeben, dass sie bei ihrer beider Hochzeit 30 gewesen wäre, auch, wenn sie noch keinen Termin gehabt hatten. Aber ein Jahr hätte das Warten ja sicher nicht gedauert.

Am nächsten Tag drängten sich in der Mittagspause plötzlich alle um Juliettas Kollegin Rahel, es wurde fleißig umarmt und gelacht. Auch Julietta kam aus ihrem eigenen Büro und wollte wissen, was los war, während sie ihren Salat und den Becher Joghurt für die Mittagspause bereits in den Händen hielt. Die anderen wichen zurück und Rahel erblickte Julietta; der Blick aus ihren südländisch dunklen Augen glomm kurz auf und wurde dann verlegen.

„Hey, gibt es etwas zu feiern?“ wollte Julietta wissen, und Rahel strich sich umständlich das Haar zurück, sah zur Seite und dann wieder zu Julietta, während auch unter den anderen Kolleginnen Blicke gewechselt wurden. Einige zogen sich eilig zurück.

„Nun … ich werde heiraten. Martin hat mir gestern einen Antrag gemacht!“

Julietta sprang trotz der eisigen Faust, die ihr Herz in diesem Moment umklammerte und zusammendrückte, über ihren Schatten und umarmte Rahel. „Das ist wunderbar. Ich freue mich für dich, Rahel! Gratulation.“

Verlegen bedankte die andere sich und sah dann selbst zu, dass sie Land gewann.

Mit einer Mischung aus Scham (wieso eigentlich?), dem Gefühl des Versagens – und vor allem mit dem eines scharfen Schmerzes – zog Julietta sich wieder in ihr Büro zurück, öffnete dort ihren Salat und stocherte lustlos darin herum. Das Verlangen nach Gesellschaft war ihr in diesem Moment vergangen, sie wollte etwas allein sein und nachdenken.

Abends, auf dem Nachhauseweg, knickte sie auf dem Kopfsteinpflaster einer Straße mit dem Fuß leicht um und verlor dabei einen ihrer Pumps. Als sie sich bückte, um ihn aufzuheben und wieder über den Fuß zu streifen, fiel Juliettas Blick auf nebenstehendes großes Plakat, das an einer Holzwand angeschlagen war: Es warb für die in den nächsten Wochen stattfindende Hochzeitsmesse.

Wenn es nicht so weh tun würde, wären die heutigen Zufälle schon fast lustig, dachte Julietta später, als sie mit einem großen Glas Wein in der Hand und Barista auf ihrem Schoß auf dem Sofa saß und nicht wahrnahm, was im Fernseher eigentlich lief. Gedanken schwirrten durch ihren Kopf, während ihre Hand das weiche Fell des Katers kraulte, und plötzlich fiel Julietta ein Artikel aus einer Frauenzeitschrift ein, den sie fast schon wieder vergessen hatte. Sie war an dem Punkt angekommen, an dem Schmerz und Frust sich entweder vertieften und man zuließ, das Opfer zu sein, oder der innere Kämpfer erwachte und aus diesen Gefühlen Wut und Energie mobilisierte.

Eigentlich hatte sie immer dazu geneigt, eher in die Opferrolle zu fallen, doch jetzt erwachte langsam, aber stet dieser oft verschüttete Kampfgeist und ein noch unfertiger Gedanke nahm langsam Gestalt an …

Wieso sollte sie warten, bis sie eventuell – was nicht gesichert war – noch einmal einen Menschen so sehr liebte, dass sie ihn heiraten wollte? Wieso sollte sie erst wieder Jahre einer Beziehung vergehen lassen müssen? Wer wusste schon, ob sie nicht schlimmstenfalls sogar nächstes Jahr von einem Auto angefahren und getötet wurde oder Ähnliches? Man sollte doch seine Träume verwirklichen … und klar, mit einer Hochzeit hob man die Beziehung zu einem anderen Menschen auf eine andere Stufe … doch vielleicht könnte sie dies ja auch tun … mit der Beziehung, der Beziehungs-Weise zu ihr selbst?

In Beziehung zu sein, das spielte im allgemeinen Sprachgebrauch vorrangig auf eine Liebesbeziehung an, ja. Aber im Grunde war man doch ständig in Beziehung zu Menschen, Tieren, Dingen, Terminen – ja eigentlich zu allem. Vielleicht konnte man daraus ja einen Anlass machen, einen Traum doch noch in der näheren Zeit verwirklichen – auch, wenn es wehtun würde …

Einige Monate später schritt Julietta gemessen mit einem Blumenstrauß in der Hand einen Mittelgang zwischen zwei Stuhlreihen hindurch. Aus versteckten Lautsprechern erklang eine orgelgespielte Version von Mendelssohns Hochzeitsmarsch und Julietta versuchte, jeden Ton und jeden Schritt ihrer Füße in den weißen Schuhen bewusst wahrzunehmen, während das lange Kleid hinter ihr über den Boden strich und sie aufgeregt nach vorne blickte. Mit Sicherheit waren ihre Wangen gerötet, sie spürte es deutlich, was auch daran lag, dass sie von einer Mischung unterschiedlicher Gefühle übermannt wurde: Ein wenig Vorfreude, aber auch Scham und Trauer.

Sie ließ ihren Blick auch kurz zur Seite gleiten: Da waren Rahel und deren Mann, Juliettas Eltern – ihre Mutter mit versteinertem Blick und der Vater sah leicht ratlos aus – aber sie waren da, weitere Familienmitglieder und einige Freunde und Kollegen.

In der ersten Reihe saß außerdem Sarah und nickte ihr aufmunternd zu. Sie war ihre Trauzeugin und würde im richtigen Moment die Schatulle mit dem Ring überbringen, wenn Juliettas Cousin Andreas einen abgewandelten Text aus einer freien Trauung vorlas, den sie im Internet gefunden hatten. Dazu würde es weitere Musikstücke geben und Andreas wartete auch schon vorne an einem altarartigen geschmückten Tisch auf Julietta und beobachtete sie bei ihrem Einzug. Natürlich ging ihr durch den Kopf, dass eigentlich Clem hätte vorne warten und ihr Vater sie zu ihm hätte führen sollen. Energisch vertrieb Julietta diesen Gedanken.

Linker Hand stand auf einem anderen Tisch eine dreistöckige Hochzeitstorte, verziert mit rosa Zuckerrosen und einem goldenen Krönchen obenauf. Julietta würde diese nach der Zeremonie anschneiden und unter den Gästen verteilen. Danach würden einige Reden und Spiele, ganz hochzeitstypisch eben, folgen, bevor es von dem gemieteten Nebensaal des Gasthauses in den Hauptraum gehen sollte, um das Abendessen einzunehmen. Dann konnte das Personal inzwischen die Überreste der Tortenschlacht wegräumen und den Saal für den abendlichen Tanz fertigmachen.

Julietta hatte, bestärkt von Sarah, mit einer Mischung aus Verlegenheit (sie wurde dabei nicht nur ein paarmal rot) und nicht immer ganz so viel Selbstbewusstsein wie gewünscht die Botschaft ihrer Familie, Freunden und Kollegen überbracht: Sie wolle diese Hochzeit veranstalten – auch ohne Bräutigam. Es kamen die verschiedensten Reaktionen von Lachen (einige Kolleginnen), Verblüffung (Freunde), Unglauben (einige Verwandte) bis hin zu Abneigung (ihre Eltern, die aber doch noch über ihren Schatten gesprungen waren). Schließlich waren bis auf eine Person aber alle geladenen Gäste gekommen, wie Julietta mit Erleichterung feststellte.

Es war nicht einfach gewesen, zu so einem zunächst merkwürdig und verrückt erscheinenden Entschluss zu stehen, nicht verstanden zu werden. Doch sie hatte es durchgesetzt – auch, wenn die Sache wegen ihres Liebeskummers noch ein paar Monate hinausgeschoben worden war und sie auch jetzt teilweise Schmerzen in der Herzgegend hatte.

Schließlich erreichte Julietta den geschmückten Tisch, die Musik verklang. Sie legte den Brautstrauß auf der weißen Tischdecke ab und wandte sich ihrem Cousin Andreas zu, der lächelnd zu sprechen begann.

Später betrachtete sie mit dieser Mischung aus Freude und Wehmut gerne das auf ihrem Schreibtisch stehende Foto von ihr selbst als Braut, fotografiert von einem professionellen Fotografen. Es war ein seltsamer Tag gewesen, und auch der Kurzurlaub danach war eine Mischung aus schön und traurig gewesen. Irgendwie hatte sie jedoch die Scham überwunden und es durchgezogen, auch, wenn die Trennung von Clem noch eine Zeit lang wehtun würde. Vor allem hatte sich aber die Beziehung zu ihr selbst dadurch ein wenig verbessert – und das war schließlich die wohl beste Grundlage für ein gutes Leben.

Auch an jenem späteren Tag, als die neue Telefonanlage in ihrer Arbeitsstelle installiert werden sollte, blickte Julietta mal wieder auf das Foto auf ihrem Schreibtisch. Dann erhob sie sich, damit der Techniker auch an ihrem Platz einen neuen Apparat anbringen konnte. Der Mann trug eine tief in die Stirn gezogene Kappe und beugte sich nach unten, suchte das richtige Kabel und steckte es in die Telefonbuchse.

Dann fiel sein Blick auf das Foto von Julietta auf dem Schreibtisch. Er zögerte kurz und sah dann zu der neben ihm Stehenden auf.

„Wie schade, dass so eine schöne Frau verheiratet ist – aber eigentlich war das ja klar“, bemerkte er ziemlich frech. Dann wurde er rot und setzte hinzu: „Bitte entschuldigen Sie meine Indiskretion. Das war nur, was mir gerade durch den Kopf ging.“ Und schlug die Augen nieder.

„Nein“, sagte Julietta, nachdem sie sich, schockiert und auch verlegen, geräuspert hatte. „Ich bin nicht verheiratet. Das war … das ist nicht so leicht zu erklären.“

Jetzt sah er ihr direkt in die Augen. Julietta nahm wahr, dass diese von einem tiefen Türkisblau waren und kurz aufleuchteten. Es waren schöne Augen.

„Warum versuchen Sie es nicht?“ meinte er. „Bei einem Kaffee?“

Hitze und Herzklopfen übermannten Julietta. Überfordert strich sie sich die Haare hinter die Ohren. „Ich … ähm …“

In einem Teil ihres Herzens war noch immer Clem – und würde es vielleicht für immer sein. Und es tat immer noch weh, auch, wenn inzwischen viele Monate vergangen waren. Doch das hier war eine Chance. Vielleicht nicht unbedingt für die ganze Zukunft – vielleicht auch für keine nächste Beziehung. Doch wer wusste es schon? Und die wichtigste Beziehung in ihrem Leben hatte sie ja nun schon bestärkt – die zu ihr selbst …

„Vielleicht … fragen Sie mich einfach nach der Mittagspause noch einmal“, räumte Julietta sich etwas Bedenkzeit ein. Vielleicht würde ein kleiner Flirt ihr ja gut tun? Sie wollte es sich überlegen.

Der Telefontechniker grinste sie an und sie lächelte schüchtern zurück.

So oder so – es war ein Anfang.