. . . oder: Wofür es sich zu leben lohnt.
Immer wieder hören wir, dass man doch für dieses oder jenes dankbar sein sollte – und immer wieder wird mir dann bewusst, wie wenig man oft erkennt, was man hat und was wirklich zählt im Leben. Stattdessen wird über unwichtige Dinge gejammert, zum Beispiel darüber, dass die Ferienreise dieses Jahr kleiner ausfallen musste als im letzten.
Und deswegen möchte ich uns hier ganz bewusst vor Augen bringen, was – auf einen Schlag, quasi beim Lesen und ohne dass man etwas dazu tun muss – Zufriedenheit, Dankbarkeit und auch Freude auslösen kann.
Natürlich sind nicht alle Punkte bei jedem Menschen gleich, aber zumindest eine Auswahl der wichtigsten Dinge ist dabei – und mit Sicherheit treffen mindestens zwei Punkte auf jeden von uns zu.
Also, wofür lohnt es sich zu leben? Wofür lohnt es sich, dankbar zu sein?
- Unbestrittener Punkt 1: Unsere Gesundheit. Wer schon einmal (richtig) krank war, stimmt sofort zu. Oder chronisch kranke Menschen. Unsere Gesundheit ist unser persönliches wertvollstes Gut, mit dem alles andere steht und fällt.
- Und ja: Unsere Freiheit. Wer schon einmal Momente der Unfreiheit, der Eingesperrtheit hatte, der wird wissen, was ich meine. Denn nur diese Menschen wissen wirklich, was Freiheit ist. Auch ich konnte mir dies lange nicht vorstellen. Und wenn wir (wieder) frei sind, ist automatisch die Luft lauer, sind die Farben intensiver, ist alles übervoll mit einer Fülle, die wir in diesem Alltag Lebende gar nicht mehr erkennen.
- Dafür, in einem Land des Friedens und der Sicherheit zu leben. Eigentlich etwas ganz Selbstverständliches für uns – doch wenn man einmal die Menschen betrachtet, die Krieg und Hunger erdulden mussten oder müssen, wird man selbst wieder demütiger.
- Dafür, dass wir mit allem versorgt sind, was wir zum Leben und Überleben brauchen.
- Dafür, dass wir die gewünschte Schule besuchen, meist den erträumten Beruf erlernen können, wenn wir dies möchten und unsere Fähigkeiten es zulassen. Bis wir volljährig sind, liegt es natürlich auch mit an den Eltern. Aber spätestens ab dem achtzehnten Lebensjahr können wir uns so orientieren, wie wir selbst es uns wünschen und etwas aus unseren Fähigkeiten machen.
- Dafür, dass wir Hilfe bekommen in schwierigen Situationen, wenn wir dies wirklich wünschen. Beratungsstellen, Ärzte, Selbsthilfegruppen, Telefonhotlines. Es gibt sie und wenn es wirklich hart auf hart kommt, können wir uns in der Regel an sie wenden.
- Für Familie, und wenn wir diese nicht haben, für Freunde, Bekannte, nette Kollegen oder Nachbarn, Menschen mit einem offenen Ohr . . .
- Für die Möglichkeit, in unserer Gesellschaft größtenteils ganz wir selbst sein zu können ohne die Angst, deswegen verfolgt zu werden. Klar, darüber lässt sich vielleicht streiten. Aber im Prinzip ist es so.
- Dafür, oftmals selbst die Möglichkeit zu haben, Gutes zu tun, anderen zu helfen (Menschen, Tieren, Umwelt . . . durch alltägliche Gesten zum Beispiel oder Ehrenamt), unsere Welt besser machen zu können.
- Für Dinge wie den Wechsel der Jahreszeiten, die Natur, warmen Kakao vor dem Kaminfeuer, Kinderstimmen im Haus . . . und . . . und . . . und . . .
Das reicht nicht? Stimmt, man könnte diese Liste noch weiterführen – und zwar ohne Probleme. Mit weiteren allgemeinen und vielen persönlichen Stichpunkten. Dies darf jeder natürlich gerne tun.
Gute Idee eigentlich, oder? Setzen wir uns doch einmal hin und beginnen unsere ganz persönliche Dankbarkeitsliste. Vielleicht geht es uns danach ein wenig besser. Vielleicht können wir die Liste auch in schlechteren Zeiten hinzuziehen.
Sicher ist jedenfalls, dass wir dabei nichts zu verlieren haben.
Also, worauf warten wir noch? 🙂